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Gedenktafel für die Bugenhagenkapelle
Als Tarp noch unter 1.000 Einwohner hatte, als die
Dorfstraße noch nicht asphaltiert war, da gingen vor etwa 65 Jahren die
Tarper Christen noch in Oeversee zur Kirche. Durch Flüchtlinge waren in der
Nachkriegszeit zahlreiche Bürger hinzu gekommen. „Wir sollten eine eigene
Kirche haben“, so der damals langgehegte Wunsch. Zwischen 1955 und 1970 war
dies dann die „Bugenhagenkapelle“, bevor die 1971 neu gebaute
Versöhnungskirche die Christen aufnahm. Jetzt erinnert eine Gedenktafel an
den geschichtlichen Verlauf des ersten Tarper Gotteshauses. Am 23. September 1952 beschloss der Oeverseer
Kirchenvorstand, dass in Tarp ein neues Gemeindehaus für die damals 900
Seelen erstellt werden sollte. Am 28. November 1953 erfolgte die
Grundsteinlegung, am 31. März 1954 war Richtfest, am 21. August 1955 folgten
der Weihgottesdienst und die Schlüsselübergabe. Am 4. Mai 1958 gab es die
Orgelweihe und die Namensgebung zur „Bugenhagenkapelle“. 1967 wurde die „ev.-luth. Kirchgemeinde Tarp“ gegründet.
Am 27. Juni 1970 wurde der Grundstein für eine neue Kirche in Tarp gelegt,
der Ort und die Einwohnerzahl hatten sich stark vergrößert. Am 7. Februar
1971 erfolgte der Einweihungsgottesdienst zur neuen Versöhnungskirche. Seit
1972 gehört die nach Erstellung der neuen Kirche entweiht und die ehemalige
Bugenhagenkapelle wurde von der kommunalen Gemeinde Tarp übernommen. Seitdem
wird sie als Bürgerhaus für kulturelle Veranstaltungen genutzt und
beherbergt das Archiv. All diese Informationen sind auf einer Tafel zu lesen,
die jetzt im Beisein des Initiators und Gemeindepastors Bernd Neitzel dem
Bürgermeister Peter Hopfstock, dem Gestalter Thomas Beyer und Thomas
Freudenstein Edelstahlbau, dem Gemeindearbeiter Heino Thomsen und den
Archivmitarbeitern Holger Hesse und Heinrich Carstensen vorgestellt wurde. Schnell gaben die älteren Bürger noch ein paar
Erinnerungen zum Besten: „Als wir 1956 als erster Jahrgang hier konfirmiert
wurden, mussten wir noch in den Keller und mit Kohlen heizen“, erinnert sich
Horst Rönnebeck. Zuerst sei es immer sehr kalt gewesen. Wenn die Kohlen erst
mal Feuer gefangen hatten, dann wurde es heiß. Heute ist das Bürgerhaus an
die Heizung der Schule angeschlossen. Die damals genutzte Kleinorgel mit 459 Pfeifen wurde mit
in die Versöhnungskirche übernommen. Da diese für das vielfach größere neue
Gotteshaus zu klein war, erbarmte sich ein „Orgelbauverein“ unter der
Leitung des damaligen Schulleiters Werner Ohmsen und sammelte Geld. Unter
anderem wurde die alten Orgelpfeifen an Privatpersonen meistbietend
verkauft. Insgesamt sind 1983 mehr als 50.000 Euro zusammen gekommen, mit
denen eine neue Orgel finanziert wurde. Der Name „Bugenhagen“ kommt übrigens vom Reformator
Johann Bugenhagen. Dieser wurde anlässlich seines 400. Todestages geehrt.
Weil dieser aus dem östlichen Teil Deutschland stammt und es hier zahlreiche
Flüchtlinge aus dieser Gegend gab, sollte dies ein wenig Heimatgefühl
bringen, erklärt Pastor Neitzel. Am Sonntag um 10 Uhr wir der
Gedenkstein der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Posaunenchor wird dabei
mitwirken. Im Anschluss daran ist eine Andacht mit Gemeindeversammlung im
jetzigen Bürgerhaus. 10.2014
Ev.-Luth. Bugenhagenkapelle zu Tarp (1955 - 1970)
07.2014 Stand: 21.07.2014 |
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